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AMERICAN LA FRANCE 1915 – Restauration & Umbau

Anlieferungszustand:
Direkt aus den USA importiert und die letzten 20 KM bis zu uns in die Oldtimer Werkstatt nach Hockenheim auf eigener Achse gefahren. Der alte Maybach Motor von 1915 lief sensationell gut! Ohne Bremse an der Vorderachse war die Jungfernfahrt etwas gewöhnungsbedürftig! Dieser Vorkriegs Oldtimer von 1915 verfügt original nur über eine außenliegende
Bandbremse an der Hinterachse.

Bei einem Drehmoment von knapp 1000Nm bei einem Hubraum von 9500ccm ist das der Nervenkitzel pur…!

Bei uns angekommen wird vor der Demontage des kompletten Fahrzeuges, zunächst eine Bestandsaufnahme durchgeführt und eine “To-Do“ Liste erstellt. Der Oldtimer war 1915 als Kommunalfahrzeug, wahrscheinlich als Feuerwehr, auf der Straße unterwegs. Irgendwann für die private Nutzung umgebaut, wurde er später in Texas in einer Scheune einfach abgestellt, wo er dann „entdeckt“ wurde …

Sein neues Leben sollte der Oldie als Rennwagen beginnen und von uns restauriert und zum Speedster Rennwagen umgebaut werden. Die Speedster Rennwagen waren damals sozusagen die Vorreiter der späteren Hotrods bei denen wie hier beispielsweise die Rahmen gekürzt wurden und die Ausstattung auf das notwendigste reduziert wurde. Unser Kunde hatte diesbezüglich genaueste Vorstellungen.

  • Kürzen und Verschlanken des kompletten Chassis.
  • Umkonstruieren des Antriebstranges.
  • Herstellung einer Abgasanlage ähnlich der des Blitzen-Benz Rennwagens.
  • Ändern der Schaltung sowie der Bremsbetätigung
  • Konstruktion und Herstellung der Karosserieaufbauten
  • Konstruktion und Herstellung des Heckabschlusses
  • Konstruktion und Herstellung des Reserverad-Trägers
  • Konstruktion und Herstellung der Motorhaube
  • Neukonstruktion und Fertigung von tragenden Rahmenteilen und Achsaufhängungsteilen
  • Anfertigen von zeitgenössischen Schalensitzen aus Holz
    mit Aluminium Beplankung.
    u.v.m

1915 AMERICAN LA FRANCE Restauration & Umbau zum Speedster

Die Demontage:

Im Stil der alten Rennwagen sollen die Räder frei stehen also
demontieren wir zunächst die Kotflügel und Trittbretter.

Anschließend wurde der hintere Holzaufbau, der
Kraftstofftank, die Schalensitze, der Motor und alle anderen
Anbauteile und Nebenaggregate ausgebaut…!

Anhand der Antriebskette und des großen Kettenrades
erkennt man das der hubraumstarke 9,5 Liter 4 Zylinder
Motor ein großes Drehmoment an das überdimensionierte
Getriebe abgibt.
Der American La France hat auf beiden Fahrzeugseiten
eine Antriebskette, da er über kein Differenzial verfügt.

Bei der Konstruktion des Antriebstranges des American La
France kann man fast schon von einer der ersten
eingesetzten sogenannten Transaxle Lösung sprechen, wie sie 60 Jahre später beim Sportwagen Porsche 924 und Porsche
944 eingesetzt wurde.
Die Holzspeichenräder müssen beim American La France
enorme Kräfte widerstehen.

Für den riesigen Motor, der fast so groß ist wie eine BMW
Isetta, haben wir ein spezielles Transport- und Montage
Gestell gebaut.
In diesem Gestell können wir die meisten Arbeiten der
Motorüberholung und Motor-Inspektion ausführen.

1915 AMERICAN LA FRANCE Restauration & Umbau zum Speedster
Vintage Vehicle Restoration

Technische Änderungen am American La France:

Der von American La France in Lizenz gebaute Maybach
Motor wird in einer geänderten Einbauposition vormontiert.

Der originale Leiterrahmen wird zunächst instandgesetzt.
Alle über die Jahrzehnte vorgenommenen Änderungen
werden beseitigt. Das Chassis wird gerichtet und wieder auf
Maß gebracht.

Das American La France Chassis bzw. der Leiterrahmen
wird 1 Fuß (ca. 300mm) gekürzt.
Am Ende wird das Stahlprofil verschlankt und sieht somit
später filigraner und homogener aus.

Trotz technischer Zeichnungen und Skizzen müssen die
Technischen Veränderungen grob am Fahrzeug ausprobiert
werden.

Nach dem diverse Positionen verschiedener Bauteile
bekannt sind, müssen die Adaptionen für Lenkung,
Pedalerie, etc. überlegt werden.

Technische Änderungen & Anfertigungen:

“so groß soll der Auspuff werden…!“
von der Idee bis zum fertigen Rennauspuff

Wir haben 2 Flanschplatten für den Auspuffkrümmer gelasert.
Anschließend wurde der 2 in 1 Übergang hergestellt.

Aus je 3 Rohrbögen fertigten wir die Abgasrohre, die zum
Auspufftopf führen.

Der seitlich am Fahrzeug hängend montierte Auspuff sollte
optisch einer Fliegerbombe ähneln und dennoch
einen motorsportlichen Eindruck vermitteln, den wir versucht
haben mit dem schräg abgeschnittenen Endrohr zu
erreichen.

Herstellung eines Reserveradhalters für 2 Ersatzräder!

Zusätzlich haben wir ein Gepäckfach in den
Reserveradhalter integriert.

Beide Ersatzreifen werden, wie damals üblich, mit
Lederriemen befestigt.

In Elfenbein lackiert und am Oldtimer vormontiert
sieht die Halterung schon gut aus.

Der Karosserie Aufbau ist aus Holz angefertigt und wird mit Aluminium Beschlägen verstärkt und optisch veredelt.

Beide Sitzschalen sind aus gebogenem Holz angefertigt

Aluminiumblech wird in Form geschnitten, um die Sitze
gespannt und verschraubt. Später werden die Sitze in
Wagenfarbe lackiert und liniert.

Die Sitze werden aufwändig aufgepolstert und im Rauten
Design mit Knöpfen im Stil der Zwanziger Jahre mit Leder
bezogen.

In unserer Oldtimer Werkstatt Abteilung werden
aus dem Vollen gefrästen und tiefergelegte
hinteren Achsschenkel aus CroMo Stahl montiert.

Die Fahrwerkteile werde abgerundet und
verschliffen damit sie später wie Schmiede Teile
aussehen.

Die riesigen Antriebs Kettenräder haben wir in
einer “Ligtweight“ Ausführung hergestellt.
Viele Anbauteile wie Scheinwerfer Gehäuse,
Kühler, Handbremshebel, Kühlerfigur, Lenkung,
etc. haben wir poliert und vernickelt.

Vom Rost zerfressene Betätigungshebel werden
mühevoll von Hand aufgeschweißt, in Form
geschliffen, poliert und vernickelt.

Auf unbefestigten Straßen und im freien Gelände
benötigt man einen Suchscheinwerfer damit man
sehen kann, wohin es geht.
Am stabilen Holzlenkrad wird das schwere Fahrzeug
auf Kurs gebracht. Eine Servolenkung gab es
damals natürlich nicht.

Für den American La France fertigten wir einen
Benzintank.
Original funktionierte die Kraftstoffversorgung mittels
Schwerkraftprinzip, sogenannten Fallbenzin. Wir
haben dennoch mit einer versteckt montierten
elektrischen Benzinpumpe nachgeholfen.
Der Benzintank wurde ebenfalls in der Wagenfarbe
Elfenbein lackiert und klassisch liniert.
Die beiden, zur Spirale gebogenen und polierten,
Rohrwicklungen dienen der Tank-Entlüftung.

Der Ventilator ist direkt auf der Kurbelwelle
montiert!

Der Motorblock wurde mit hitzebeständigem
Motorlack lackiert.
Vergaser Saugrohr und Führungsrohr der
Zündkabel sind perfekt poliert und sehen großartig
aus.

Felgen wurden mit Trockeneis gestrahlt und
aufgearbeitet.

Wie bei den Hot Rods üblich ist auch hier die Motorhaube
seitlich offen so dass der Motor sichtbar ist.

Wir wünschen allzeit gute Fahrt mit diesem großartigen prewar racecar speedster!

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